Zum Hauptinhalt springen
zuhören, nachdenken, beobachten, Meinung bilden

Ich meine ja nur

Nach Tags gefiltert: affen betrogen grüne ideologie krieg macht der bilder manipulation sicherheit1. maiafdakte-xalptraumalteralter weißer mannampelampelirrsinnanklageantifaarmutasylaus den fugenawmballungszentrenbeipackzettelbildungbrexitbtw2021bundeswehrbürgerchinacode219codexcoronacovid-19covidiotendemokratiedenunziantdeutschlanddienstpflichtdieseldoppelmoralempörungenergiefetischfluchtfroschfundstückgedankenexperimentgendergesellschaftgretagrundgesetzhamashassheimatholzmangelifrastrukturirrsinnislamislamisierungklimakollektivschuldkorrektkriegshetzerkriminalitätkritikkritisches denkenlichtlinker terrorlinkslügemanipulationmaskenpflichtmauermedienmedienmonopolmenschenverachtungmigrationmordversuchmärchennachrichtennein!neujahrsapellpandorapflegepolitikpropagandaquatschraframmsteinrassismusrechtrechtsrenterettungspaketsatirescheinheiligschießbefehlschuleseenotsesamstrassesmartmeterstatistiksystemfragetodesstosstoleranztoxische regierungtriagetrumptunnelukraineundemokratischungleichbehandlunguntergangunwohlverantwortlichverantwortungverfassungverhaltenversagenvolksentscheidvorwandwahlwahlenwahrheitwehrpflichtweltenlenkerwertschätzungwhataboutismzdfzuwanderung Alle Artikel anzeigen

Eine Welt gerät aus den Fugen…

… der gesunde Menschenverstand ist abgeschafft und die Lemminge stürzen sich von den Klippen.

So muss man es sehen, wenn man denn noch sehen kann und noch über einen gesunden Menschenverstand verfügt. Denn das, was vor Jahren begann und sich aktuell in unserer Gesellschaft Bahn bricht, ist weit weg von logisch, sinnvoll, positiv besetzt oder clever. Es ist eher dumm oder sogar eine faschistische Verhaltenssteuerung.

Framing

Framing ist der bewusste gesteuerte Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster und Narrative oder Erzählmuster. Komplexe Informationen werden dadurch selektiert und strukturiert aufbereitet, sodass eine bestimmte Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung und Handlungsempfehlung im Sinne des Framing-Erstellers in der jeweiligen Thematik betont beziehungsweise eingefordert wird.

Framing ähnelt verwandten Theorien der Wirkungsforschung wie dem Agenda Setting, Priming und Einstellungs-Konzept. Gemeint ist aber immer die Selektion, Perspektivierung und Priorisierung gesellschaftlicher Themen mit dem Anspruch der Verhaltenssteuerung. In Kombination mit einer Berichterstattung, welche nicht mehr nur Bericht erstattet, sondern mittels Framing gleich die Deutungshoheit und die erwünschte Handlung an die Gesellschaft ausrollt, kann man mit gutem Gewissen sagen, dass Paul Joseph Goebbels als Reichspropagandaleiter der NSDAP seine helle Freude an den heutigen Praktiken hätte.

Cancel Culture

Das Schlagwort Cancel Culture stammt aus dem englischen Sprachraum. Es kann als Absage-, Lösch- oder Zensurkultur übersetzt werden.  Cancel Culture steht nicht nur in der Tradition der Auseinandersetzungen um Political Correctness, sondern findet immer Anwendung, wenn es um abweichende Meinungen geht, welche im Gegensatz zu den im Framing entstanden Narrativ stehen. Ebenfalls ist Cancel Culture das systematische Bestreben Personen oder Organisationen sozial zu ächten und aus der Gesellschaft auszuschließen, denen beleidigende, diskriminierende, rassistische, antisemitische, verschwörungsideologische, kriegsverherrlichende, frauenfeindliche, frauenverachtende, homophobe Aussagen, beziehungsweise Handlungen vorgeworfen werden. Der Vorwurf muss nicht beweisbar sein da in der Regel ebenfalls ein Deplatforming stattfindet.  Deplatforming bedeutet, Betroffenen die öffentlichen Plattformen zu entziehen. Eine Rechtfertigung oder gar Richtigstellung ist für die Betroffenen somit nicht möglich.

Gendern

Ein weites Feld, welches mich emotional aufwühlt und mehr als nur verärgert. Daher möchte ich darauf nur am Rande eingehen da ich bei dem Thema kaum objektiv sein kann. In Sachsen ist diese Zugehörigkeitsendung bei Familiennamen noch im Gebrauch, wie übrigens in den slawischen Sprachen beim Vaternamen auch: Petrowitsch/Petrowa. Die Frau von Herrn Meier wird in Sachsen „de Meiern“ genannt. Als Frauen nicht mehr nur Hausfrauen blieben, sondern Berufe erlernten (zuerst die Unverheirateten), entstand der Brauch, Berufsbezeichnungen mit -in auf Frauen anzuwenden – allerdings, wie man sieht, nicht ganz konsequent. Und soweit ich sehe, hat bisher noch niemand verlangt, dass es in einschlägigen Texten nun auch konsequent „Mörder und Mörderinnen“, „Diebe und Diebinnen“, „Verbrecher und Verbrecherinnen“ heißen müsse. In diesen Fällen möchten Frauen wohl lieber nicht eigens erwähnt werden, weil sie nicht selten ganz gern eigentlich die besseren Menschen sein möchten gegenüber den Männern. Fällt das nicht vielleicht auch unter „Rassismus“, als gruppenbezogenes Minderwertigkeitsurteil, hier also Sexualrassismus?

Wo es in unserer Sprache auf den Unterschied des Sexus besonders ankommt, wird von alters her gar nicht die Nachsilbe -in gebraucht, sondern es werden Wörter mit anderem Stamm verwendet: Mann und Frau, nicht Männin; Bruder und Schwester, nicht Bruderin, Sohn und Tochter, nicht Sohnin. Und so geht es bei den Haustieren weiter: Hengst und Stute, nicht Hengstin, Bulle und Kuh, nicht Bullin. Und weil Kinder und Jungtiere noch nicht „geschlechtsreif“ sind, kommt für sie das „dritte Geschlecht“ zur Anwendung, nämlich „keines von beiden“ (Neutrum) – das Kind, das Fohlen, das Kalb. Und die Verkleinerungsendungen -lein oder -chen verwandeln jedes Wort in ein „Neutrum“. Die Übersetzung „sächlich“ (das heißt Sache und nicht Person) ist irreführend.

Nun gibt es bei den Haustieren neben Hengst und Stute ja noch die Gattungsnamen: das Pferd, das Rind. Streng genommen ist das Genus hier nicht Neutrum, keines von beiden, sondern indefinit: Ein Pferd ist diesmal gemeint, egal ob männlich oder weiblich. Ebenso unstrittig ist (bis jetzt jedenfalls, kann sich noch ändern!) mit dem Wort Mensch ein Mensch gemeint, egal ob männlich oder weiblich, obwohl es diesmal nicht das Mensch, sondern der Mensch heißt. Trotzdem hat noch niemand gefordert, von „Menschen und Menschinnen“ zu reden. Dann müsste es natürlich auch „Menschen- und Menschinnenrechte“ heißen, ein weiterer Zungenbrecher wäre geboren.

Ein genus indefinitum, das wäre doch die Lösung. Eine Endung für eine Person, die studiert, egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechts (Sexus), ein Mensch, der (oder die) im Besitz der Bürgerrechte ist, egal ob männlich oder weiblich, das würde für die Studenten, die nun Studierende heißen sollen, auch im Singular Klarheit schaffen („jeder Studierende“ ist ja nicht gendergerecht!) und das Geklapper von „Bürgerinnen und Bürger“ entbehrlich machen. Es ist einfach nur irre wenn gendern die Sprache erst wirklich sexualisiert.

Kulturelle Aneignung

Als (englisch) cultural appropriation, wird die Übernahme von kulturellen Ausdrucksformen oder Artefakten, Geschichte und Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur oder Identität bezeichnet. Im engeren Sinn wird als „kulturelle Aneignung“ angesehen, wenn Träger einer „dominanteren Kultur“ Kulturelemente einer „Minderheitskultur“ übernehmen und sie ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung in einen anderen Kontext stellen. Die ethische Dimension kultureller Aneignung wird jedoch im Zusammenhang mit der Cancel Culture zunehmend thematisiert, wenn die übernommenen Kulturelemente einer Minderheit angehören, die durch Framing als sozial, politisch, wirtschaftlich oder militärisch benachteiligt gilt. So ist es mittlerweile fast unmöglich Cowboy und Indianer zu spielen, sich zu Karneval als Mohr zu verkleiden, oder als „Schwarzer Peter“ dem Niederländischen Nikolaus zu helfen. Dabei ist der „Schwarze Peter“ ein „Weißer“, der durch Ruß schwarz wurde, da er die Geschenke für den Nikolaus durch die Kamine zu den Kindern brachte. Es kommt jedoch noch dicker.

Am 18. Juli 2022 trat die Schweizer Reggae-Band „Lauwarm“ im linksalternativen Restaurant Brasserie in Bern auf. Die Band spielt jamaikanische Musik, singt in Schweizer Mundart und trägt teils afrikanische Kleidung und Dreadlocks. Diese Attribute störten nicht wenige linke Besucherinnen und Besucher. „Mehrere Menschen“ hätten „Unwohlsein mit der Situation“ geäußert, schreibt das Lokal auf seiner Facebook-Seite, wo sie den Vorfall am 25. Juli publik machte.

„Es ging dabei um die Thematik der kulturellen Aneignung.“

Nach einem intensiven Gespräch mit der Band habe man entschieden, das Konzert umgehend abzubrechen. Das Restaurant entschuldigte sich bei „allen, bei denen das Konzert schlechte Gefühle ausgelöst hat“. Tags darauf hielten die Restaurantbetreiber in einer weiteren Stellungnahme fest, man nicht der Meinung sei, „dass Mitglieder der Band oder weiße Menschen automatisch Rassisten sind“. Das macht doch sprachlos – oder?

Woke-Szene

Woke stammt aus dem afroamerikanischen Slang und ist eigentlich eine grammatikalisch falsch benutzte Vergangenheitsform von „awake“, also wach (ist das nicht auch „Kulturelle Aneignung“?). Heutzutage bedeutet es für einige, sich gesellschaftlicher Missstände, insbesondere was Randgruppen betrifft, bewusst zu sein und aktiv/aggressiv etwas dagegen zu unternehmen. Nicht nur in den USA, woher das Wort stammt, zeichnet sich jedoch zurecht eine Umdeutung ab: Dort kann das Wort bereits so benutzt werden, dass es „Intoleranz gegenüber anderen Meinungen“ bedeutet.

Geht da noch mehr? Klar, denn Pipi Langstrumpf ist ja lange nicht genug!

Die Erzählungen Karl Mays um Häuptling Winnetou und seinen Blutsbruder Old Shatterhand werden von diversen Medien aufgrund von Rassismus- und Diskriminierungsvorwürfen boykottiert. In der aktuellen Debatte um das „I-Wort“ (also Indianer!) in Winnetou zieht die ARD jetzt für sich Konsequenzen. Der deutsche Filmklassiker soll nicht mehr ausgestrahlt werden. Grund für die aktuellen Stellungnahmen ist die Kontroverse um die vom Ravensburger Verlag zurückgezogenen Winnetou-Titel. Der Verlag hatte nach Protesten vor allem in den Sozialen Medien (Framing, Cancel Culture, Kulturelle Aneignung) zwei Kinderbücher sowie ein Sticker-Buch und ein Puzzle aus dem Verkehr gezogen. Die Artikel sollten zum Film „Der junge Häuptling Winnetou“ vertrieben werden, der seit dem 11. August 2022 in den Kinos läuft.

Welcome to the Machine – sie läuft perkekt!

Mittels Framing und Co. schaffen es selbst Kleinstgruppen und Minivereinigungen, die real weder eine gesellschaftliche oder wirtschaftliche Relevanz besitzen würden, ein 82-Millionen-Volk zu steuern. Sie spalten, hetzen auf, dranglasieren und grenzen aus, bis auch der letzte Widerstand der Vernunft und eine freiheitliche, demokratische Grundordnung zu Grabe getragen werden können. Wir sind nahe dran uns zu ergeben. Haben wir uns ergeben, dann leben wir in Orwells schöner neuer Welt, in der der große Bruder der Gesinnungskonformität alle Bereiche des Lebens beherrscht. Nicht nur die Gedanken, die eigene Meinung und den Gas- und Energiekonsum.


Ich meine ja nur...

zpqCMeb@6oxMpfGUyU_BL