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Sterben ist eine Option

Wie eine Triage Leben rettet

Heute leben wir in Zeiten, wo man zur Auffassung gelangen kann, dass man das Rad neu erfinden muss und dass alles was uns zum Teil seit Jahrhunderten ein gutes Leben oder sogar ein Überleben sicherte keine Gültigkeit mehr haben soll. Das beginnt damit, dass wir neuerdings Atemschutz tragen sollen um andere Personen zu schützen anstatt den Atemschutz dafür einzusetzen wofür dieser gedacht, was seine primäre Aufgabe ist und wofür er medizinische und konstruktive Normen zu erfüllen hat die der jeweiligen Aufgabe gerecht werden können. Nämlich ausschließlich seinen Träger zu schützen.

Zurzeit ergeht es einer Lebensrettenden Entscheidungshilfe ähnlich. Der Triage.

Bevor wir dazu kommen warum die Triage überhaupt ein Thema in der Öffentlichkeit wurde und was uns diese Thematisierung in Wahrheit offenbart, müssen wir etwas weiter in die Geschichte der Triage eindringen.

Was ist Triage?

Triage bedeutet so viel wie „sortieren“, „sichten“, „einteilen“ oder auch „aussuchen“. Es ist ein nicht methodisch spezifiziertes Verfahren zur Priorisierung medizinischer Hilfeleistung, insbesondere bei unerwartet hohem Aufkommen an Patienten und objektiv unzureichenden Ressourcen an Hilfspersonen, Medikamenten, Transportmöglichkeiten oder Behandlungszentren. Findet ein einem solchen Fall keine Triage statt führt dies zu aufgeschobener beziehungsweise abwartender medizinischer Hilfe. Ohne eine strukturierte Triage (Einstufung) besteht die Gefahr einer politisch oder ideologisch motivierten unethischen Selektion von verletzen und/oder erkrankten Personen im Zusammenhang mit einer durch Mangel erzeugten unzureichenden medizinischen Notfallversorgung.

Die Triage ist ein aus der Militärmedizin herrührender Begriff für die – ethisch schwierige – Aufgabe, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderweitig Erkrankten darüber zu entscheiden, wie die knappen personellen und materiellen Ressourcen aufzuteilen sind. Das Ziel ist es immer so viele Menschen wie nur möglich zu retten bzw. zu versorgen und deren Überleben sicherzustellen.

Um das ein wenig zu verdeutlichen kann man auf das zurückgreifen was mir schon 1980 im Katastrophenschutz beigebracht wurde und bis heute gängige Praxis ist und auch sein muss.

Dazu nehme ich ein Beispiel, welches mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist.

In Zeiten ohne Mangel verfährt man mit einer Person welche eine Verbrennung/Verbrühung oder eine großflächige Abschürfung der Beine erlitten hat in der Weise, dass man beginnend mit einem Hubschraubertransport in eine Spezialklinik, Schmerztherapie, Reinigung der Wunden , Antibiose und Hauttransplantation alle mögliche anwenden wird, was man zur Verfügung hat um die verletzte Person zu retten und deren Überleben zu sichern. Denn wir reden bei einer solche Verletzung von gut 20+X Prozent der gesamten Hautoberfläche.

Wird nun aus den oben genannten Gründen (Ressourcenmangel, Massenanfall von Verletzten/Erkrankten) eine Triage nötig, dann ergibt sich ein vollkommen anderen Bild und man muss beginnen abzuwägen, denn das Wohl und Überleben vieler Personen ist höher zu bewerten als das Überleben einer Einzelperson. Die begrenzten Ressourcen die für eine Person mit einer Verletzung von 20+X Prozent der Hautoberfläche notwendig wären und deren Überleben bei einem Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten höchst fraglich ist können im Gegenzug 5-10 Personen das Leben retten die nicht ganz zu schwer verletzt oder erkrankt sind.

Eine Triage, mit all ihrem moralischem Dilemma, rettet viele Leben indem einige wenige Leben enden die vermutlich nicht hätten gerettet werden können.  Ohne eine Triage hätte man vielleicht ein Leben können aber im Gegenzug wären 5-10 weitere Personen gestorben.

Damals und Heute

Anfang des 16. Jahrhunderts führte Kaiser Maximilian I. (1459–1519) seine Heeres-Sanitäts-Verfassung ein, in der erstmals geordnete Sanitätseinheiten dokumentiert wurden, deren Aufgabe unter anderem darin bestand, überlebensfähige Verwundete zu retten und zu versorgen. Detaillierte Angaben zur Einstufung der verschiedenen Schweregrade von Verwundungen finden sich erstmals im Königlich-Preußischen Feldlazarett-Reglement von 1787.

Ein Umdenken im militärischen Sanitätswesen erforderten die raumgreifenden Feldzüge der französischen Revolutionsarmeen während der Koalitionskriege 1792–1815. Resultat waren neue Ansätze der medizinischen Versorgung vor Ort und des Transports in weiter entfernt liegende Behandlungseinrichtungen. Der französische Arzt Dominique Jean Larrey erzielte mit seinen schnellen Klassifikationsmethoden für Amputationen Erfolge (75–80 % der von ihm Operierten überlebten, eine wesentlich höhere Rate als bei anderen Ärzten), konnte diese jedoch noch nicht in ein formales, auch für andere Ärzte anwendbares Verfahren umsetzen.

Erst der russische Chirurg Nikolai Iwanowitsch Pirogow (1810–1881) entwickelte aus seinen Erfahrungen im Kaukasischen Krieg und im Krimkrieg abgestufte chirurgische Behandlungsverfahren und das Prinzip der „Krankenzerstreuung“ (verteilte Behandlung von Verletzten und Erkrankten) zur Ordnung auf den überfüllten Verbandplätzen mit Einteilungen der Verwundeten in fünf Stufen (Pirogowsches Sichtungsprinzip). Die preußische Armee übernahm 1866 das russische Prinzip, später fand es auch bei den anderen Sanitätsdiensten verbündeter Armeen Europas Anwendung. In der weiteren Entwicklung wurden zahlreiche Fortschritte der Medizin und der Operationsmethoden auch auf die Organisation des militärischen Sanitätsdienstes übertragen. Das Pirogowsche Prinzip der „Krankenzerstreuung“ blieb jedoch noch im Ersten Weltkrieg erhalten.

Bei Schiffsuntergängen galt zeitweise die Regel „Frauen und Kinder zuerst!“ (sogenannter Birkenhead Drill von 1852) oder „Der Kapitän geht immer als Letzter von Bord“. Es galten auch Faustregeln, wie etwa im Krieg: „Versorgt unsere Soldaten vor den Zivilisten, diese vor feindlichen Soldaten!“. Es wurde auch versucht, die Entscheidungsprobleme damit zu umgehen, dass die Reihenfolge galt, in der der jeweilige Verletzte bemerkt wurde oder derjenige zuerst gerettet wurde, den man kannte.

Der französische Sanitätsdienst führte das Prinzip „Triage – Transport – Traitement“ (französisch für Auswahl – Transport – Behandlung) ein und prägte damit den Begriff Triage.

Das Sanitätswesen der deutschen Reichswehr und später der Wehrmacht hielt sich prinzipiell an die Erfahrungen der „Krankenzerstreuung“ aus dem Ersten Weltkrieg, konnte jedoch aufgrund der schnellen Wiederaufrüstung seine Ärzte kaum ausreichend in der wirksamen Anwendung ausbilden. Erst 1942 wurde in den Richtlinien für die Versorgung Verwundeter in den vorderen Sanitätseinrichtungen eine strukturierte Vorgehensweise für die Triage im deutschen Militärsanitätsdienst festgeschrieben, die auch die militärische Lage und die Transportmöglichkeiten mit einbezog.

Mit der Aufstellung der NATO wurde eine einheitliche Systematik von „Sichtungskategorien“ geschaffen, die sich in den Mitgliedsstaaten und darüber hinaus durchsetzte. Krieg mit der aktuellen Bedrohung durch schlagkräftige konventionelle, aber auch durch atomare, biologische und chemische Waffen beeinflusste die weitere Entwicklung zur Systematisierung von Verletzungen bei Soldaten.

Notwendigkeit & Zusammenfassung

Auslöser einer Triage können Massenanfälle von Verletzten bei Großunfällen sein, oder auch Katastrophen, Pandemien und Kriege. Eine lediglich beschränkte Anzahl von Ärzten und Sanitätern hat dann zahlreiche lebensgefährlich verletzte Personen sowie Schwer- und Leichtverletzte zu versorgen.

Insgesamt kann eine Triage eine äußerst schwierige Aufgabe werden, wenn Entscheidungen zu treffen sind, die mit großer Wahrscheinlichkeit den Tod einiger Betroffener bedeuten. Schuldgefühle oder posttraumatische Belastungsstörungen treten bei den Beteiligten, insbesondere bei den Entscheidern, häufig auf.

Die heute in der Ausbildung allgemein vermittelten Regeln für die Triage bei Massenanfall von Verletzten sind darauf ausgerichtet, dass möglichst viele Personen das Ereignis mit möglichst wenig Schaden überstehen. Damit versucht man das bestmögliche Ergebnis für das Kollektiv der Geschädigten zu erzielen, wobei das Interesse des Einzelnen zurückstehen muss. Wird niemand benachteiligt, liegt auch keine Triage vor.

Enschede, NL, Feuerwerksfabrik-Unglück

Intensivmedizinische Maßnahmen bei wenigen schwer Verletzten binden möglicherweise Kapazitäten, die zur Versorgung vieler minder Geschädigter verwendet werden könnten. Man wird daher jene, deren Situation von vornherein aussichtslos scheint, eher schmerzstillend als intensivmedizinisch behandeln, bis andere, deren Prognose vor Ort günstiger ist, versorgt sind. Dieses zeitweilige Aufgeben des Gleichheitsgrundsatzes in der Individualmedizin, der im Gesundheitssystem einer modernen Gesellschaft etabliert ist, sowie jede nachhaltig wirkende Einteilung in Behandlungsprioritäten oder Sichtungskategorien, ist eine ethisch schwierige Aufgabe und Herausforderung. Um die ethisch fragwürdige Priorisierung zu vermeiden, wurden als Hilfe für die Entscheider Sichtungsschemata entwickelt, die aufgrund medizinischer Annahmen eine möglichst sachgerechte Vorgehensweise erleichtern.

Klartext

Das Ziel der Triage-Maßnahme ist es das bestmögliche Ergebnis für das Kollektiv der Geschädigten zu erzielen, wobei das Interesse des Einzelnen zurückstehen muss. Wird niemand benachteiligt, liegt auch keine Triage vor und es sterben viel mehr Menschen als es nötig gewesen wäre.

Zur Wahrheit gehört heute aber auch, dass selbst in normalen Zeiten die Versorgung von nur 50-60 Personen im Rahmen eines Unfalls schon eine unlösbare Aufgabe für die umliegenden Krankenhäuser und ein ganzes Bundesland darstellt. Als Beleg dient das ICE-Unglück von Eschede 1998.

Bezogen auf die 88 Schwer- und die 106 Leicht- und Unverletzten waren rund 1900 Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei und Bundeswehr sowie rund 500 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit etwa 100 Fahrzeugen im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit 274 Rettungsfachleuten, 19 Hubschraubern, 42 Kranken- sowie 46 Rettungswagen beteiligt. Die Bundeswehr war mit 190 Soldaten, 3 Bergepanzern, 3 Transall-Transportflugzeugen sowie 18 Hubschraubern vertreten. 40 Ärzte und 39 Notärzte sowie 268 Mitarbeiter des nichtärztlichen Rettungsdienstes waren ebenfalls in die Rettung eingebunden.

Insgesamt waren 17 Feuerwehren aus dem Kreis Celle und 10 aus benachbarten Kreisen im Einsatz. Daneben waren Kräfte der Landesfeuerwehrschule Celle, die Werkfeuerwehr der Firma Rheinmetall Standort Unterlüß, die Truppenübungsplatzfeuerwehr Bergen und zwei Bahnfeuerwehren beteiligt. Zudem rückten in der Nähe stationierte britische Soldaten aus, um Hilfe zu leisten. Die 88 Schwerverletzten wurden überregional auf etliche Krankenhäuser, auch anderer Bundesländer, verteilt.

Sterben muss in echten Krisenzeiten eine Option sein denn sonst hätten wir ja einen Normalzustand und eingereichte Klagen gegen eine Triage zeigen ganz klar einen menschenverachtenden Egoismus den hoffentlich nicht nur ich nicht nachvollziehen kann. Denn zahlreiche Überlebende von Katastrohen und Kriegen verdanken ihre Rettung der Triage!

Ich meine ja nur…

Tags: triage
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