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Ich meine ja nur

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92 Jahre und auf Hilfe angewiesen

Das ist keine Ausnahme und zeitgleich ist es eine Ausnahme, denn es handelt sich um meine Mutter, die heute ihren 92. Geburtstag erleben darf und nicht viele Menschen kommen in ein solch hohes Alter.

Bittere Erkenntnis

Erschreckend ist allerdings wie wir mit unseren Alten Menschen und ehemaligen Leistungsträgern der Generation "Aufbau und Wirtschaftswunder" umgehen.

Die Rückseite der 50 Pfennig-Münze zeigte ein Bild einer Trümmerfrau welche symbolisch für den Wiederaufbau Deutschlands eine Eiche pflanzt.

Doch beginnen wir mit einem kurzen Abriss der 92 Jahre meiner Mutter. Geboren 1927, mit 14 in die Lehre zum Bäcker und Mehlsäcke schleppen, welche fast so schwer waren wie sie selbst. Mit 17 einen Tieffliegerangriff auf einen Zug überlebt und sich in Mitten von Verletzten und Toten nach draußen gerettet. Nach Ende des Krieges mit vielen anderen Frauen den Schutt des Dritten Reichs beseitigt und später geheiratet. Als Mutter von 2 Kindern und Hausfrau das Leben der Familie organisiert und sich nie beklagt. Mit 48 Jahren viel zu früh zur Witwe geworden und hat sich bis ins hohe Alter mit kleiner Rente durchs Leben gekämpft. Auf der Tasche hat sie niemanden gelegen, denn es war für die Generation meiner Eltern unvorstellbar staatlich Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.

Die Hausfrau

Betrachte ich das Thema Hausfrau 2019 und Hausfrau bis in die 70er Jahre, dann muss ich neidlos anerkennen, was diese Frauen damals geleistet haben. Ich selbst habe noch klare Erinnerungen an diese Zeit. Mit dem Auto zum Einkaufen? Fehlanzeige, denn das machte man zu Fuß oder wenn es ins Stadtzentrum ging mit der Straßenbahn. Einwegwindeln und Babynahrung? Fehlanzeige, denn auch das gab es nicht und täglich wurden die Windeln und Moltontücher in einem großen Kochtopf in der Küche gewaschen. Zentralheizung? Gab es auch nicht. Also gegen 5 Uhr morgens raus aus den Federn und den Herd in der Küche angefacht damit es zumindest dort warm wurde. Ich selbst erinnere mich sogar noch an Eisblumen an der Innenseite des Küchenfensters.

Die Waschwoche trug ihren Namen zurecht, denn man brauchte wirklich fast eine ganze Woche dazu und die Waschküche wurde ja reihum von allen genutzt. Wäsche einweichen, walken und dann in einem mit Holz und Kohle befeuerten Waschkessel kochen. Danach grob auswaschen, von Hand klarspülen und durch die Wringe drehen, um die Wäsche dann auf den Bachboden zu trocknen. Ich sehe meine Mutter und Großmutter noch deutlich mit den Schürzen und Gummistiefeln im Dampf der Waschküche malochen. Natürlich mussten zwischendurch noch die Kinder versorgt und das Essen vorbereitet werden. Glücklich, wer da eine Kochkiste hatte in der man das vorbereitete Essen zu Ende garen konnte. Denn auch Fertiggerichte und die Mikrowelle gab es natürlich nicht. Ein Brauch aus dieser Zeit hat sich aber erhalten. Am heiligen Abend gibt es Bockwurst mit Kartoffelsalat damit Mutter auch mal weniger arbeiten muss und Vater schmückt den Baum.

Mutter, Großmutter und Urgroßmutter

Wie es meiner Mutter gelungen ist sich all die Jahre durchzuwurschteln ist mir immer noch ein Rätsel, aber auch wenn ich nie eine großartige und angesagte Jeans oder einen Walkman hatte, so war die Wohnung warm, der Kühlschrank gefüllt und einmal pro Jahr konnten wir mit dem Zug an die Nordsee fahren. Natürlich hat sich Muttern auch um die Enkel gekümmert, wenn Not am Mann war.

Warnzeichen

Es muss so ungefähr im Alter von 85 Jahren gewesen sein, als die Summe der Zettel in der Wohnung meiner Mutter deutlich zunahm. Auch gab es immer öfter „Probleme“ mit technischen Geräten, die ich in der Regel leicht lösen konnte und zu meinem Erschrecken stellte ich fest, dass meine Mutter ein Jäger-und-Sammler-Syndrom entwickelte und nichts mehr entsorgte. Mit anderen Worten: Bei dem Salat auf der Fensterbank konnte man der Evolution bei der Tätigkeit zusehen und ich denke, dass es nur noch wenige Tage gedauert hätte damit der Salat eine eigene Sprache entwickeln konnte. Hinzu kam, dass der Einwurf „Darüber hatten wir doch gesprochen“ vehement verneint wurde. Mir wurde also klar, dass da was nicht stimmen konnte. Was mich allerdings wirklich schockierte war, dass es meine Mutter schaffte ihre beginnende Demenz gut 2 Jahre erfolgreich zu verschleiern. So lange bis sie ihre Medikamente durcheinander schmiss und diese sogar mehrfach am Tag nahm. Mit beinahe dramatischen Folgen.

Eine Lösung musste her

Da meine 12 Jahre ältere Schwester verstorben ist und ich beruflich viel unterwegs bin, musste man einen Ausweg für diese recht schwierige Situation finden. Nach langer Suche fanden wir dann auch ein Seniorenwohnheim der besseren Kategorie und mit ein wenig Glück war dort auch ein Zimmer frei. Mit zunehmender Demenz wird die Sache natürlich nicht besser und auch wenn sich das Pflegepersonal liebevoll und mit viel persönlichen Engagement um die Bewohner kümmert, bleibt doch die Erkenntnis, dass eine miserable Bezahlung des Personals und auch ein enormer Kostendruck dazu führt, dass Fehler passieren und Bewohner immer wieder viel zu kurz kommen obwohl es sich, wie gesagt, um eines der besseren Wohnheime handelt.

Das liebe Geld

Natürlich kostet das alles und natürlich müssen auch die Bewohner selbst für ihre Unterbringung aufkommen, also werden zunächst alle Renten und sonstigen Einkünfte eingezogen, reicht es dann immer noch nicht, ist die Verwandtschaft bis hin zu den Enkeln dran. Pflegesozialhilfe mit einem Taschengeld von 100,- € gibt es nur, wenn bei allen beteiligten die Taschen leer sind. Von diesem Taschengeld müssen alle Dinge des täglichen Bedarfs gedeckt werden, also zum Beispiel der Friseur, die notwendige Fußpflege, das Telefon, Parfüm, ein Lippenstift und vielleicht mal etwas aus der Cafeteria.

Es mag vielleicht ein wenig gemein anmuten, aber warum bekommt ein alleinstehender „Flüchtling“ ohne Duldung etc. pp. eine kostenlose Unterbringung in einem Wohnheim mit drei Malzeiten inklusive eines Taschengelds in Höhe von 325,- €/Monat, ohne jemals einen Beitrag für diese Gesellschaft erbracht zu haben? Als direkt betroffener Angehöriger einer dementen Mutter in einem Wohnheim frage ich mich warum dieser junge und arbeitsfähige Mensch ein Taschengeld von 325,- monatlich erhält und meine pflegebedürftige Mutter erhält nichts? Das geht vielen anderen Bewohnern ebenso oder sie erhalten 225,- € weniger als dieser junge und arbeitsfähige Mensch.

Da läuft was erheblich schief

Bin ich der einzige Angehörige eines pflegebedürftigen Familienmitglieds, dass ein Problem damit hat? Wie schon an anderer Stelle geschrieben, wenden wir jährlich im Minimum 18.000.000.000,- € (18 Milliarden Euro) für die „Flüchtlingskrise“ auf. Tendenz steigend, aber haben kein Geld für unsere alten Menschen und das vollkommen unterbezahlte und überarbeitete Pflegepersonal? Spreche ich offen darüber, dann schaut man mich im Idealfall nur schief an. Aber ich habe in dem oben genannten Zusammenhang auch schon die Worte "fremdenfeindlich" und "besorgter Bürger" hören müssen. Ja - ich bin besorgt. 

Marie von Ebner-Eschenbach sagte: „Man darf anders denken als seine Zeit, aber man darf sich nicht anders kleiden.“

Irgendwie trifft das immer noch zu.

Ich meine ja nur…

Leergut sammeln üben!

Wie man, meiner Meinung nach, die Leistungsträger unserer Gesellschaft nach 45 Arbeitsjahren verprellt und die Generationen der nach 1965-geborenen zu gut 80 Prozent in Altersarmut entlässt.

Die vorhersehbare Entwicklung

Hier kommen natürlich sehr viele Faktoren zum Tragen, die man allerding nur kurz anschneiden kann, um eine wissenschaftliche Betrachtung zu vermeiden. Zunächst muss man verstehen, dass wir in Deutschland seit 1956 einen Kaufkraftverlust von fast 86 Prozent hinnehmen mussten. Das führte unter anderem dazu, dass die Summe der geborenen Kinder (ohne Zuzug/Migration) ständig gesunken ist, denn wo einst ein Einkommen ausreichte um zwei bis vier Kinder, einen Urlaub und einen Kleinwagen zu finanzieren, benötigt man heute für ein bis zwei Kinder fast immer auch zwei Einkommen.

Natürlich kann man einwenden, dass die Ansprüche gestiegen sind und man führt gerne den Großbildfernseher und den VW-Golf als Argumentation an. Was dabei gerne vergessen wird ist der Tatsächliche Wert, beziehungsweise, wie lange musste man (und muss man heute) für diesen Luxus arbeiten. Also schauen wir uns zunächst die durchschnittliche Lohnentwicklung und dann die Kosten für die oben genannten „Luxusgüter“ an.

Die Lohnentwicklung

Bei einem Jahresdurchschnittsgehalt 1978 von (umgerechnet) 12.000,- € wurden tatsächlich 1.895,- € an Abgaben fällig. Aktuell verfügt jeder Arbeitnehmer in Deutschland (so sagte es auch Bundeskanzlerin Merkel) über 3.000,- € brutto pro Monat. Also 36.000,- € im Jahr. Die Abgabenblast lag im Jahre 2018 allerdings bei 33 Prozent und somit sind 11.880,- € fällig. Nur mal so am Rande bemerkt sind wir laut OECD Vizeabgabenweltmeister. In Großbritannien liegt die Abgabenlast bei 21 Prozent und in der Schweiz bei 16 Prozent was in unserem Lande dem Stand von 1978 entspricht!

„Luxusgüter“ – früher und heute

Also nun zurück zu dem so gerne angeführten gestiegenen Anspruch, wenn es um den Fernseher und das Auto geht. So musste man für einen Schwarz-Weiß-Fernseher (mono und ohne Fernbedienung) 2 volle Monate arbeiten und somit auch 2 Monatsgehälter aufwenden. Einen HDTV mit 102 cm Bilddiagonale bekommt man ein einem namhaften Elektronikgroßhandel für 275,- €.

Das gute Auto. Hier sieht es nicht anders aus, denn den Opel Rekord gab es Anfang der 1970er Jahre für knapp 5.000,- €, also rund ein Durchschnittsjahresgehalt. Ein vergleichbares Fahrzeug bekommt man heute für 7.260,- Euro und somit also für 2,4 Monatsgehälter.

Das Desaster wird kommen

Die Entwicklung der Renten in wenigen Schritten und was wir erwarten können. Vorweg sei gesagt, dass man seinen Rentenbescheid eigentlich ungelesen in den Papiermüll geben kann, denn dieser bezieht sich ja nur auf „mögliche“ Prognosen und vorbehaltlich gesetzlicher Änderungen. Doch nun zu einigen Zahlen.

  • 1978 – 59,5 % Rente
  • 1988 – 56,3 % Rente
  • 1998 – 53,6 % Rente
  • 2008 – 50,5 % Rente
  • 2018 – 45,0 % Rente
  • 2030 – 43,0 % Rente zu 90 % zu versteuern, Wegfall der Haltelinie (freier Fall möglich)

Ursächlich für diesen kontinuierlichen Rückgang sind vor allem die Veränderungen bei der Rentenanpassung bzw. in der Rentenanpassungsformel. Die seit 2001 in die Rentenanpassungsformel eingefügten zusätzlichen Faktoren - insbesondere der Riester-Faktor und der Nachhaltigkeitsfaktor führen dazu, dass die Rentenanpassung der Lohnentwicklung nur noch abgebremst folgt. Die Untergrenze dieser Abflachung ist per Gesetz (Niveausicherungsklausel) für das Jahr 2030 auf 43 % beziffert. Für die Zeit danach gibt es keine „Haltelinie“ mehr. Mit anderen Worten: Auch 20 Prozent und weniger ist möglich!

Im Ergebnis verliert die Gesetzliche Rentenversicherung dadurch ihre Funktion einer Lebensstandardsicherung. Der im Arbeitsleben erreichte Lebensstandard kann nur dann einigermaßen beibehalten werden, wenn zusätzlich Rentenansprüche durch die freiwillige betriebliche oder private Altersvorsorge erworben werden. Der Haken dabei ist aber, dass wegen des Kaufkraftverlustes und anderer Einflüsse schon aktuell nicht ausreichend vorgesorgt werden kann. Auch die Ausschüttung der Zusatzrenten ist nur begrenzt sicher und nur sehr begrenz mit einer Ertragssteigerung versehen. Auch die gesetzliche Schieflage bei der maximalen Riester-Förderung wurde nie korrigiert, denn wenn der Ehemann zum Beispiel 200.000,- € Jahreseinkommen hat und die Ehefrau nur eine „Nebentätigkeit“ ausfüllt, bekommt die Ehefrau die volle Förderung.

Der schlechteste (Normal-) Fall

Die Rentenberechnung ist mittlerweile kaum mehr nachvollziehbar und wird mittels Faktoren, Korrekturen, Zinsentwicklungen, Rentenerhöhungsgeschenken zu Wahlen und weiteren unüberschaubaren Manipulationsmechanismen berechnet. Grundsätzlich ist der Schnitt des Einkommens über die Beitragsjahre als Grundlage ausschlaggebend. Die nachfolgende Berechnung ist also nicht zwingend auf den Punkt korrekt, aber doch recht nah an der Realität 2030.

  • Bruttoeinkommen zum Renteneintritt (ohne Abschläge) 3.500,- €.
  • Durchschnittliches Einkommen über Beitragsjahre 1.985,- €.
  • 43 Prozent von 1.985,- € = 853,- €.
  • Im Jahr 2030 ist der Rentenfreibetrag 10 Prozent.
  • Im Jahr 2030 sind 90 Prozent der Rente zu versteuern.

Allerdings ist die Rente jetzt so gering, dass keine Steuern mehr anfallen. Allerdings müssen immer noch pro Monat 70,- € Krankenversicherung und 17,50 € Pflegeversicherung abgezogen werden. Es Bleiben also 765,- € „zur freien Verfügung“.

Zum Vergleich

Im Jahr 2030 dürfen 765,- € für Miete, Wasser, Strom, Heizung und Lebensunterhalt recht ambitioniert werden. Aktuell bekommt man 424,- Euro ALG2 (Hartz4) und für eine Einzelperson gelten 50 m² Wohnraum als angemessen. Vom Mietspiegel muss man rund 15 % abziehen und so kommt man vielleicht auf 7,- €/m² und somit auf 774,- €.

Welcher Quadratmeterpreis angemessen ist, lässt sich bei der zuständigen Agentur für Arbeit oder Kommune erfragen. Diese Ämter richten sich oftmals nach den örtlichen Richtlinien für angemessene Wohnkosten. So gelten beispielsweise nach aktuellem Stand für eine Wohnung in Berlin für einen Single mit 50 m² etwa 440,00 Euro als angemessen. In München sind es ca. 550,- €. Was dann bedeutet, dass aktuell 974,- € zur Verfügung stünden. Das gilt natürlich auch für alle Menschen, die vielleicht nie eine Schüppe in Händen hielten und/oder niemals einen Beitrag zum ehemaligen wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes beigetragen haben.

Was bleibt?

Mit rund 80 Prozent der Neurentner 2030 Leergut sammeln üben!

Ich meine ja nur...

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